Von „Winterfest“ bis „100 Jahre Luitpoldlinde“

Winterfest

Bestimmte Objekte verlangen über die Jahre immer wieder unsere Aufmerksamkeit. So auch das bereits mehrfach von uns renovierte Herrekreuz bei Schlingen an der Wassertretanlage. Wir konnten das ungewöhnlich milde und trockene Novemberwetter nutzen, um einen großen abgestorbenen Baum neben dem Kreuz zu fällen, die die kleine Grünanlage in Ordnung zu bringen und winterfest zu machen. Auch bei derart unspektakuläre Aktionen fallen im Handumdrehen zahlreiche ehrenamtlich geleistete Arbeitsstunden an, die der Verschönerungsverein wie selbstverständlich erbringt.

Biotoppflegearbeiten bei Dorschhausen

Bei strahlendem Herbstwetter mähten wir eine wertvolle Feuchtwiese bei Dorschhausen unweit der Kalten Quelle und befreiten sie vom Schnittgut. Zehn fleißige Helferinnen und Helfer waren auf dem nicht ganz einfach zu bearbeitenden Gelände unterwegs, das sehr nass und sumpfig ist. Die Mühen lohnen sich, da die Wiese Rückzugsgebiet zahlreicher Amphibien und seltener Pflanzen geworden ist. In dieser Qualität dürfte sich auf Wörishofer Flur kaum eine weitere Biotopfläche finden lassen.

Baumspenden für den Kurpark

Eines der allerersten Betätigungsfelder des gerade erst gegründeten Verschönerungsvereins, war 1890 die Einrichtung und Bepflanzung des ersten Teils des Kurparks. So ist es nur folgerichtig, dass in dem inzwischen mehrfach erweiterten Parkareal auch heute noch hier und da Akzente durch unseren Verein gesetzt werden. Möglich wurde das durch großzügige Baumspenden unserer Mitglieder, dem Ehepaar Stocker und dem Ehepaar Steiniger. Gemäß dem Vorschlag von Stadtgärtnermeister Andreas Honner wurde nahe der Schöneschacher Straße eine schon recht stattliche Trauerweide gepflanzt, während in entgegengesetzter Richtung, am nördlichen Ende des Parks, nun zwei Gingko-Bäume die Grünanlage bereichern.

Schulfresko

„Das Symbol der Schule“ titelte die Mindelheimer Zeitung am 6. Dezember 1954, als sie über das monumentale Wandbild an der soeben eröffneten Volksschule berichtete. Es sei ein Verdienst des Stadtrates, einen heimischen Künstler mit der Schaffung eines sinnvollen und meisterhaft komponierten Wandschmucks beauftragt zu haben. Hans Gutschwager schuf ein aus mehreren farbigen Putzschichten bestehendes Sgraffito, das drei Lebensabschnitte des Kindes zeigte und damit deutlich machte, daß auch nach der Schule das Lernen kein Ende hat. Das Kunstwerk überdauerte die Jahrzehnte unbeschadet, mit der neuen Wärmedämmung im Rahmen der Gesamtsanierung verschwand es nun leider hinter Styropoorplatten und neuem Putz.

Michael Scharpf ließ es keine Ruhe, dass hier ein zeittypischer Wandschmuck der 50er Jahre sang- und klanglos einfach verloren sein sollte. Seine Idee, das Bild auf der neuen Wandoberfläche in der originalen Farbgebung wiedererstehen zu lassen, stieß allerdings zunächst weder bei Bürgermeister Holetschek noch bei Schulleiter Oberstaller auf Begeisterung. Erst als Scharpf sich an die Wörishofer Innenarchitektin Stefanie Köpps wandte, die das Farbkonzept für die gesamte Schulsanierung erstellt hatte, trat die entscheidende Wende ein. Stefanie Köpps überzeugte mit einer fröhlich bunten Variation des Gutschwager-Motivs in genau den Farben, die sich überall an den beiden Schulgebäuden wiederfinden. Damit erhielt der Verschönerungsverein schließlich sowohl von der Stadt als auch von der Schule grünes Licht für die Umsetzung des Projekts.

Um Kosten zu sparen und auf aufwändig vorzubereitende Schablonen verzichten zu können, dachte sich Michael Scharpf eine Alternative aus. Zu Hilfe kam ihm ein Foto, das er zufällig ein Jahr vor der Schulsanierung von dem original Sgraffito machte. Ausgerüstet mit Laptop und Beamer ließ er sich eines Abends mittels Hubsteiger in luftige Höhe zwischen die Zweige einer Kastanie hieven, um das Bild auf die weiße Wand zu projizieren. Gegenüber an der Fassade wartete Maler Robert Frühauf auf einem weiteren Hubsteiger auf das Einsetzen der Dämmerung, um dann in Rekordzeit sämtliche Umrisse der einzelnen Farbfelder mit einem speziellen Bleistift zu übertragen. Was dann in den nächsten Tagen folgte, war wie überdimensionales Malen nach Zahlen. Feld für Feld erhielt den von Stefanie Köpps vorgegebenen und genau bezeichneten Farbton. Besonders gefreut haben sich Michael Scharpf und Robert Frühauf über die spontanen Reaktionen der Schulkinder, die sich von der Aktion und dem „neuen alten“ Bild begeistert zeigten. Nicht fehlen durfte zum Abschluss noch der Hinweis: „Motiv Hans Gutschwager 1954“. Die Kosten in Höhe von rund 4.500 Euro teilen sich Verein und Stadt.

Mitgliederversammlung 2011

Einen ganz besonderen Glanz erhielt unsere diesjährige Mitgliederversammlung, da wir in der mit viel Liebe zum Detail restaurierten Jugendstilvilla der Eheleute Dr. Goldmann zu Gast sein durften. Und als wäre das altehrwürdige frühere Wohnhaus von Kneipps Wegbegleiter Dr. Alfred Baumgarten nicht schon ein Höhepunkt der besonderen Art, überraschten die Hausherrin und ihr Ehemann uns noch mit einem reichhaltigen kalten Büffet sowie allerlei erfrischenden Getränken.
Nach den üblichen Regularien – PowerPoint-Jahresbericht des 1. Vorsitzenden und Kassenbericht des Schatzmeisters, Stellungnahme der Rechnungsprüfer und Entlastung durch die Mitglieder – erfreute Sybille Dörner die Anwesenden mit Gedichten, Gesang und Gitarrenklängen. Schöner und stilvoller kann eine Mitgliederversammlung wohl kaum über die Bühne gehen. Kein Wunder, dass bei Kerzenschein und kühlen Durstlöschern der gesellige Teil des Abends so schnell kein Ende fand. Ein ganz besonderer Dank gilt den Eheleuten Dr. Goldmann für die herzliche Gastfreundschaft, die sie unserem Verein erwiesen!

Bürgertreff spendet Bank

Ein Powerpoint-Vortrag von Michael Scharpf, der beim Bürgertreff der Stadt Bad Wörishofen den Verschönerungsverein und seine 122-jährige Geschichte vorstellte, brachte die Idee ins Rollen. Wir durften uns nicht nur über einige neue Mitgliedschaften freuen. Die Leiterin des Bürgertreffs, Ingeborg Scharff, nahm den 8. Jahrestag dieser von ihr ins Leben gerufenen sozialen Einrichtung zum Anlass, spontan eine Sammelaktion zu starten. Am Ende kam die stolze Summe von 450 Euro zusammen, mit der man eine Sitzbank an der vom Verschönerungsverein im Frühjahr aufgestellten Panoramatafel in Hartenthal finanzierte. Bei strahlendem Sommerwetter erfolgte nun die offizielle Übergabe.

Brauereifresko restauriert

Nach wiederholten Gesprächen konnten wir die Leitung der Ein- und Verkaufsgenossenschaft überzeugen, das Fresko auf der Westseite fachgerecht instandsetzen zu lassen und die Finanzierung der nicht unerheblichen Kosten gemeinsam mit dem Verschönerungsverein zu schultern. Das Wandbild wurde 1950 beim Neubau der Molkerei in der Bgm.-Stöckle-Straße von Hans Gutschwager geschaffen und drohte wegen der exponierten Lage zur Wetterseite verloren zu gehen. In bewährter Weise nahm sich unser Mitglied, Kirchenrestaurator Hermann Dreyer, der fachgerechten Restaurierung an. Dabei achtete er darauf, so viel Originalsubstanz wie möglich zu erhalten und nur da, wo es unbedingt nötig ist, durch dezente Retuschen das Bildmotiv zu ergänzen. Das Ergebnis kann als sehr gelungen bezeichnet werden.

Baumspende Dersch

Begeistert von den vielfältigen Aktionen des Verschönerungsvereins sind die Eheleute Johann und Ingrid Dersch. Bald nach ihrem Zuzug nach Bad Wörishofen traten sie in unseren Verein ein und rühren seitdem im Freundes- und Bekanntenkreis bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Werbetrommel für uns. Auch sind sie immer wieder spontan bei Müllsammlung, Biotoppflege und ähnlichem mit von der Partie. In Absprache mit Stadtgärtnermeister Andreas Honner fand sich nun auch ein schöner Platz für eine schon recht stattliche Winterlinde, die die aktiven Neuwörishofer gerne spenden wollten. Die Übergabe des Baumes an der Wassertretstelle Kaufbeurer Straße fand in heiterer Atmosphäre statt und wird den Beteiligten sicher noch lange in guter Erinnerung bleiben. Vielen Dank für die großzügige finanzielle und moralische Unterstützung!

Feuchtbiotop Langer Wald

Etwas abgelegen am Kurbähnleweg im Wald zwischen Jagdhäusle und Hartenthal befindet sich ein schon vor Jahren in Zusammenarbeit mit dem Forstamt geschaffenes Feuchtbiotop. Inzwischen gab es nun wieder Handlungsbedarf, da das hölzerne Geländer entlang des Weihers morsch und windschief keinen Schutz mehr bot und Teile der Uferbefestigung abgerutscht waren. Auch die vorhandene Sitzbank erwies sich als stark renovierungsbedürftig.
Seit Mai 2011 ist nun dank der Initiative von Eugen Fenster und seinen Helfern alles wieder in Ordnung gebracht. Der Aussichtsplatz am Weiher ist so einladend und attraktiv geworden, dass unsere Mitglieder, die Eheleute Steininger, spontan erklärten, nicht nur die neue Bank zu spenden, sondern die Gesamtkosten der Renovierung von über 500 Euro zu übernehmen. Ein herzliches Dankeschön dafür! Damit noch mehr Wanderer und Spaziergänger auf das versteckt liegende Biotop aufmerksam werden und sich am Konzert der zahlreichen Frösche erfreuen können, wird in kürze noch ein Hinweisschild am Kurbähnleweg aufgestellt.

Eisbachbiotop

Ende 2005 entstand südlich von Schlingen am sogenannten Eisbach unser wohl größtes Feuchtbiotop, das wir als Öko-Ausgleichsfläche mit mehreren hundert Bäumen und Sträuchern begrünten. Zum Schutz der jungen Pflanzen vor Wildverbiss mußte wie üblich ein Maschendrahtzaun aufgestellt werden. Jetzt, im Frühjahr 2011, hatte er seinen Zweck erfüllt, und die Helfer des Verschönerungsvereins standen vor der körperlich anstrengenden Aufgabe, den teils eingewachsenen Drahtzaun wieder zu entfernen. Die unbehandelten, inzwischen morschen Holzpfähle beließen wir zu Haufen aufgeschichtet vor Ort, da sie Kleintieren und Insekten Unterschlupf bieten und nach und nach Teil der Natur werden.