Am nordöstlichen Rand des Flugplatzes
befindet sich seit rund 20 Jahren ein
Feldkreuz, das inzwischen mit Algen und
Flechten überzogen sowie durch
Umwelteinwirkungen kein schöner Anblick
mehr war. Bei Recherchen stellte sich
heraus, dass es sich um den ehemaligen
Priestergrabstein vom städtischen Friedhof
handelte, den man damals ausmusterte, aus
Pietät aber, und weil er schön gearbeitet
war, nicht wegwerfen wollte. Gleich danben
stand ein schlichtes, mit ein paar Blumen
geschmücktes Holzkreuz, das an einen
tödlichen Reitunfall im Jahr 1993
erinnerte, das aber ebenfalls vom Zahn der
Zeit schon arg ramponiert und schief da
stand.
Anlässlich der fachgerechten Reinigung
des großen Marmorsteines, die wir bei
einem Steinmetz in Auftrag gaben, nahmen
wir uns auch des Holzkreuzes an, dessen
Sockel verfault war und erneuert werden
mußte. Dabei nutzten wir die Gelegenheit,
schnitten die beiden Kastanien etwas
zurück und brachten die beiden Marterln,
die bislang unmotiviert mehr oder weniger
zufällig nebeneinander standen, in den
Mittelpunkt der Baumgruppe, so dass die
Anlage nun wie aus einem Guss wirkt.
|
Auch Kleinigkeiten können Arbeit machen,
sind aber manchmal das i-Tüpfelchen bei
einem Projekt. So hat der
Verschönerungsverein in den 1970er Jahren,
nach der letzten Renovierung der St.
Rasso-Kapelle in Untergammenried eine
hochwertig gearbeitete Emaille-Tafel zur
Geschichte des Rokkokojuwels fertigen und
neben der Eingangstüre anbringen lassen.
Nachdem die katholische Kirche nun erneut
eine umfassende Sanierung durchführen
lassen mußte, bedurfte die Emaille-Tafel
einer Ergänzung, wollte man sie nicht
wegwerfen.
Aber wie? Letztlich fand Michael Scharpf
einen Fachbetrieb in Irsingen, der dank
digitaler Bildbearbeitung und Lasertechnik
den Textzusatz als Folie herstellte.
Schriftform und -farbe sind so gut
getroffen worden, dass die Einfügung
"sowie 2013-14" kaum als solche zu
erkennen ist.
|
Wie nahezu jedes Jahr waren freiwillige
Helfer des Verschönerungsvereins auch
heuer wieder in Sachen Aktion Sauberes
Heilbad unterwegs. Ausgerüstet mit
Arbeitshandschuhen, Müllsäcken, Greifern
und Warnwesten befreite man im April
Wörishofens schöne Umgebung von
gedankenlos oder mutwillig weggeworfenen
Abfällen. Traurig, dass auch 42 Jahre nach
der ersten Müllsammlung des Vereins immer
noch nicht auf diese Säuberungsaktion
verzichtet werden kann.
Mehr lesen: Mindelheimer Zeitung /
20.04.2014: "Freiwillige säubern
Heilbad"
|
Um das 125jährige Jubiläum zu würdigen,
finden das Jahr über eine Reihe von
Veranstaltungen und Zusammenkünfte für
Mitglieder wie für Interessierte statt.
Den Auftakt bildete eine Filmvorführung in
Wörishofens wundervoll nostalgischem Kino,
dessen Außenfassade der
Verschönerungsverein 2012 in wochenlanger
ehrenamtlicher Arbeit renovierte und neu
gestaltete. Wir luden am 26. Mai ein zum
Dokumentarfilm "Das Geheimnis der Bäume",
den trotz einer Großveranstaltung im
benachbarten Kurhaus immerhin rund 130
Zuschauer mit Interesse verfolgten. Vor
dem Film gab Michael Scharpf als 1.
Vorsitzender einen kurzen Abriss über die
Vereinsgeschichte, von der Gründung 1889
im Beisein von Pfarrer Kneipp, über die
erzwungene Auflösung 1933 durch die Nazis
bis hin zur erfolgreichen und vielfältigen
Arbeit seit der Neugründung 1949.
|