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Startseite - Unsere Projekte - 2012 
Neue Informationstafel
Sanierung des Bad Wörishofer Lichtspielhauses
Gutschwager-Sgraffito zerstört
Mäharbeiten
Restaurierung Christopherus-Fresko
Baumspende Haunit
Neue Informationstafel
 

Rund 30 Jahre hat sie gehalten, die etwas unscheinbare Info-Tafel, die auf den Standort eines spätrömischen Straßenpostens westlich von Schlingen hinwies. Zuletzt war sie aber kaum noch zu lesen, auch gab es aufgrund einer vom Verschönerungsverein finanziell unterstützten Grabungsaktion im Jahr 2007 weitere Erkenntnisse rund um den sogenannten Burgus. Wir freuen uns, dass wir nun bei der Neufassung auf Darstellungen zurückgreifen durften, die für die Abteilung Vor- und Frühgeschichte des Kneipp-Museums angefertigt wurden. Dennoch war für das anpsrechende Ergebnis der Bemühungen ein vierstelliger Betrag aufzubringen. Sparen ließ sich dagegen bei der hölzernen Rahmenkonstruktion samt kleiner Überdachung: Die gab's zum Nulltarif und stand früher beim inzwischen abgerissenen Kurheim Kimmerle. Eine weitere Zusammenarbeit mit dem Förderkreis Kneipp-Museum zeichnet sich mit der Restaurierung des Franzosenmarterls in der Fidel-Kreuzer-Straße ab, das bis zum Frühjahr wieder aufgestellt werden soll.

Hier können Sie ein PDF des Schildes sehen.

 

Sanierung des Bad Wörishofer Lichtspielhauses

Parallel zur Um- und Neugestaltung der Bahnhofstraße hat der Verschönerungsverein eines seiner langwierigsten und umfangreichsten Projekte erfolgreich zu Ende gebracht. Das altehrwürdige Lichtspieltheater im Herzen von Bad Wörishofen erstrahlt in neuem Glanz und ist ein markanter Blickfang geworden, wofür wir schon während der Renovierungsphase viel Anerkennung erfahren haben. Nahezu zwei Monate ehrenamtlicher Arbeit sind von einer Hand voll Aktiver geleistet worden.

Ohne Unterstützung jugendlicher Helfer des Kreisjugendrings wäre das Projekt aber wohl nicht zu bewältigen gewesen. Die Maßnahme diente in geradezu idealer Weise der Ortsverschönerung und entsprach somit unserer Satzung. Dennoch war es auch vereinsintern erst mal erklärungsbedürftig, weshalb man dem Besitzer der Lichtspiele die überfällige Renovierung samt der nicht unerheblichen Kosten abnehmen sollte. Letztendlich stellt das Traditionshaus jedoch einen nicht wegzudenkenden Bestandteil des kulturellen Lebens und der Angebotsvielfalt am Ort dar. 360 Tage im Jahr wird Einheimischen wie Gästen Filmkunst vom feinsten geboten. Die Auszeichnungen, die der Pächter des Kinos für seine engagierte Programmzusammenstellung nahezu jedes Jahr erhält, sprechen da eine deutliche Sprache. Gleichzeitig muß man wissen, dass mit einem bald 80 Jahre alten Filmtheater im ländlichen Raum, noch dazu mit nur einem Saal, in der heutigen Zeit keine Reichtümer zu verdienen sind. Entsprechend fällt der Pachterlös aus. Alarmsignal für Michael Scharpf war der Ausspruch des Eigentümers: "Ich stehe zu dem Kino, so lange ich nicht draufzahlen muss."

Damit dem Eigentümer zumindest von der Hauptfassade her so schnell keine Kosten entstehen, wurde mit hochwertigstem Material gearbeitet und doppelt (Fassade), teils bis zu vierfach gestrichen (14 Flügel der Auslasstüren!). Obwohl der Verein das Baugerüst zu vergünstigten Konditionen erhielt und für die Farben und Gerätschaften nur Einkaufspreise vom Händler in Rechnung gestellt wurden, sind am Ende immerhin 4.600,-- Euro Kosten aufgelaufen.

Artikel aus der Mildelheimer Zeitung: "Das Kino punktet in rot"

 

Gutschwager-Sgraffito zerstört
 

Hans Gutschwager würde sich wohl im Grabe herumdrehen, wenn er mitbekäme, wie sein Werk Stück für Stück zerstört und beseitigt wird. Wir hatten die Hoffnung, in der Öffentlichkeit durch die verschiedenen Restaurierungen von Fassadenbildern in den letzten Jahren, einen Bewusstseinswandel herbeiführen zu können. Diese Aktionen dienten neben dem Erhalt des jeweiligen Kunstwerks auch immer der Sensibilisierung der Bürger für derartige historische Fassadengestaltungen.
Ausgerechnet Gutschwagers letztes Werk, ein Sgraffito, also eine aufwändige Putzkratztechnik, fiel jüngst einer Modernisierung zum Opfer. Die Darstellung der Göttin Flora an einem Privathaus in der Heimstraße war das letzte große Fassadenbild des angesehenen Wörishofer Künstlers. Es war Hans Gutschwager allerdings nicht mehr vergönnt, das Sgraffito zu vollenden. Er starb am 23. März 1958 mit gerade einmal 59 Jahren. Das Wandbild wies ein kleines Kreuz hinter Gutschwagers Namen auf und auch den Namen des Mannes, der die Darstellung zu Ende brachte, A. Rose.
Im Verschönerungsverein ist man sehr betroffen darüber, dass gerade dieses bis zuletzt gut erhaltene Abschlusswerk des Künstlers nun für immer verloren ist. So grundsätzlich begrüßenswert energetische Sanierungen sind, so zeigen doch Beispiele, dass man Altes und Neues unter einen Hut bringen kann, dass es auch anders geht. Im nahen Germaringen bei Kaufbeuren wurde ein Sgraffito an der Schule von der Wärmedämmung ausgespart und farblich aufgefrischt. Probleme mit Kältebrücken gibt es hier keine.

 

Mäharbeiten      
Wie jedes Jahr gilt es ein großes Pensum an Mäh- und Pflegearbeiten auf  unseren zahlreichen Biotopflächen zu bewältigen. Da ist jede Hilfe willkommen, ob alt, ob jung, weil auch unser auf schwieriges Gelände ausgerichteter Maschinenpark nicht überall hin kommt und demnach Handarbeit gefragt ist. Dieses Jahr wollen wir die Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring, hier speziell mit dem Wörishofer Leiter Robert Holzmann, vertiefen. An der Streuobstwiese in Dorschhausen haben die jungen Wörishofer schon mal begeistert und fleißig mitgearbeitet.
Restaurierung Christopherus-Fresko

 

Seit 1937 ist das monumentale Fresko des hl. Christopherus am Haus von Betten-Ullmann nahe der Obstinsel ein vertrauter Anblick. Doch der Bestand des nach Westen und damit zur Wetterseite gerichteten Wandbildes war stark gefährdet. Tiefe Risse durchzogen den Putz, so manche Kontur war schon nicht mehr vorhanden. Frühere Eingriffe taten ihr Übriges und ließen beispielsweise die flankierenden Putti nahezu spurlos verschwinden. Bestärkt durch die gute Zusammenarbeit mit unserem Mitglied, Kirchenrestaurator Hermann Dreyer, ergriff 1. Vorsitzender Michael Scharpf die Initiative. Er konnte die Eigentümerfamilie von der aufwändigen und dringend erforderlichen Restaurierung überzeugen und stellte wie schon in vergangenen Projekten eine finanzielle Beteiligung des Verschönerungsvereins in Aussicht, um die nicht unerheblichen Kosten abzumildern.
Mit intensiver Begleitung durch Familie Ullmann und mit Hilfe eines alten Fotos vom Ursprungszustand, das Michael Scharpf bei Ebay erstehen konnte, gelang Herrn Dreyer ein kleines Meisterwerk. Die einstige, nun wieder hergestellte Farbigkeit und die vielen Details einschließlich der wieder eingefügten Engel beeindrucken jeden Passanten und verleihen dem Ullmann-Haus eine unverwechselbare Note. Dank einer Nachbarin, die sich aufgrund eines Vorberichts der Mindelheimer Zeitung beim Verschönerungsverein meldete, konnte die Urheberschaft des Kunstwerkes geklärt werden. Mangels auffindbarer Signatur war man von dem Wörishofer Maler Hans Gutschwager ausgegangen. Nun wissen wir, dass es der Mindelheimer Max Beringer war, der dem Christopherus nebenbei bemerkt die markanten Gesichtszüge von Hermann Aust verlieh, Hersteller von Kathreiner's Malzkaffee.

Mehr lesen: Mindelheimer Zeitung- "Arbeit an monumentalem Fresko" & Gästezeitung (August 2012) - "Alter Christopherus ganz neu" & Bad Wörishofen Magazin - "Der erste Kneippianer"

Baumspende Haunit
 

Solche Neubürger wünscht man sich: Kaum waren die Eheleute Haunit in Bad Wörishofen sesshaft geworden, wandten sie sich an uns, wurden Mitglied im Verein und sagten eine Baumspende zu. Nach Abstimmung mit dem Gartenbauamt fand sich ein schöner Standort im Herzen von Bad Wörishofen, gleich hinter dem Kneipp-Denkmal. Hier mussten absterbende Kastanien gefällt werden, so dass der Ersatz gerade recht kam. Herr Haunit gab der Baumpflanzung noch eine ganz spezielle Note, in dem er zur Freude der Anwesenden ein selbst verfasstes Gedicht vortrug:
"In Bad Wörishofen berichten die Winde
die alte Kastanie muss weichen der Linde.
Die Konferenz der Bäume beriet,
Gartenmeister Honner entschied.
Eine sehr gute Wahl wie ich finde!"

Mehr lesen: Mindelheimer Zeitung - "Kneipp kann wieder im Schatten stehen"